Das große Wüstenland erstreckt sich zwischen den Reichen.
An den südlichen Randgebieten fließt der Strom Lika, im Osten ist die Wüste vom Düsterwald begrenzt und im Norden grenzt sie bis an die Berge.
Sie ist kaum erforscht und über die Völker, die in ihren Tiefen leben ist wenig bekannt. Während in den Randgebieten noch einige krage Bäume wachsen, besteht das Herz der Wüste einzig aus Dünen und Sand.

Am ächsten Morgen war es noch heißer als zuvor. Teralios erklärte mir, wie Wanderer in der Wüste sich gegen Sonne schützten, wie sie ihr Wasser einteilten und viele andere Techniken, doch trotz allem dachte ich die ganze Zeit über, ich müsste gleich verdursten. Inzwischen sah man in alle Himmelsrichtungen nichts als Wüste. Nur von dort, von wo wir gekommen waren, meinte ich die Stadt erahnen zu können, doch das konnte auch eine Täuschung sein.
Schließlich, als ich schon gar nicht mehr glaubte, an irgendein Ziel zu kommen, verkündete Teralios plötzlich:"Da sind wir, das da vorne ist das Seelengrab der Wüstenelfen!"
Vor uns im Sand stand ein kleines Tempelartiges Gebäude. Rechts und links von einem kleinen, Bogenförmigen Eingang standen zwei Statuen, die graue Krieger mit langen gebogenen Schwertern darstellten. Die Krieger waren vermummt - vermutlich Sandelfen. Der Eingang besaß keine Tür und von ihm aus führte eine Treppe in die Tiefe. Das seltsamste jedoch war, dass der Eingang in all den Jahren frei von Sand und Verschüttung geblieben war. Das musste ein Werk der Elfenmagie sein. Unweigerlich kam mir der GEdanke, ob das, was wir gleich tun würden, nicht Grabplöünderung wäre und ob die Elfen viele Fallen und Wächter hinterlassen hatten, doch nach allem, was Teralios mir erklärt hatte, war es wichtig, solche Orte zu sichern und außerdem vermutete man, dass dort ein wichtiges Artefakt läge, das im Besitz böser Mächte großen Schaden anrichten konnte. Also betraten wir das Seelengrab und stiegen hinab in die Finsternis.

Es war finster auf der Treppe, die uns scheinbar unendlich tief unter die Wüste führte. So weit unten bekam Saphir Platzangst. Der Gedanke, von diesen Tonnen von Sand begraben und danach nie wieder gefunden zu werden, machte ihm Angst, doch er ließ sich nichts anmerken.
Nachdem sie eine Ewigkeit, wie es Saphira vorkam, die Treppe runtergestiegen waren, schnippte Teralios mit den Fingern und eine kleine Flamme enstand auf seiner Handfälche. Ihr Licht flackerte an den Höhlenwänden wieder und tauchte sie in einen schaurigen Schein, doch trotz des Lichtes konnte man nicht sehr weit sehen. Es war fast, als würde die Dunkelheit das Licht verschlingen, wie ein gieriges Ungeheuer, dass zum ersten Mal seit langem etwas zu fressen bekommt.
Um seine Nerven etwas zu beruhigen, ließ auch Saphir eine bläuliche Flamme in seiner Hand entstehen, dann stiegen sie weiter die Treppe hinab.
Nach einer weiteren Ewigkeit kamen sie in eine kleine Kammer. Zuerst wollten sie einfach weiter auf den gegenüberliegenden Gang zugehen, doch dann deutete Teralios plötzlich auf die Wände links von ihnen.
Sie traten näher heran und beleuchteten die Wand mit ihren Flammen.
Dort, wo normalerweise nach tausenden von Jahren nur noch halb verfallener Sandstein hätte sein sollen, waren kunstvolle Wandgemälde eingraviert. Sie zeigten Szenen von alten Schlachten, Landkarten und Szenen, die vermutlich aus irgendeiner vergessenen Mythologie stammten. Die Kunstwerke schillerten, als seien sie aus Perlmutt gefertigt. Überweltigt starrte Saphir auf die Bilder. Sie wirkten so lebensecht, fast lebendig. Bevor Teralios ihn zurückhalten konnte, fuhr Saphir mit einer Fingerspitze über die Gravuren eines grünen Schiffes und hielt erstaunt inne, als ihm klar wurde, woher das Schillern kam: Große Teile der Wandkunstwerke waren aus Edelsteinen und Metallen gefertigt. Das Schiff zum Beispiel, war mit feinen Smaragdschichten überzogen, die das Licht der Flammen in allen Grüntönten brachen.
"Und das ist nur die erste Kammer", murmelte Teralios, der offensichtlich genauso beeindruckt war, wie Saphir "Ich frage mich nur..." Vor sich hinmurmelnd und plötzlich ganz geistesabwesend drehte er sich von den Kunstwerken weg und ging auf den weiterführenden Gang zu. Nur mühsam konnte Saphir sich von der Wandkunst losreißen, doch schließlich folgte er Teralios, zugleich erstaunt und zögernd, doch vor allem gespannt, was sie noch so erwartete.

Inzwischen machte sich Saphir wirklich Sorgen um Teralios, da dieser mit jeder Kammer, die sie betraten verträumter wirkte und seine Umgebung kaum noch zu beachten schien. Schließlich entschloss sich Saphir, Teralios anzusprechen. "Meister", er tippte ihm an die Schulter "Was ist mit euch..." Teralios drehte sich merkwürdig steif um und in dem Moment sah Saphir, dass seine Augen rot leuchteten.
Teralios schien durch ihn hindurchzublicken, während sein Mund sich öffnete und schloss. Dann begann er zu sprechen, doch die Worte passten nicht zu den Mundbewegungen und seine Stimme hallte merkwürdig, als käme sie aus allen Richtungen:"Warum stört ihr unsere Ruhe? Was wollt ihr hier? Ihr habt einen Fehler begangen und es wird euer letzter sein!"
In diesem Moment traten aus dem Eingang vor ihnen zwei Gestalten. Sie flimmerten in einem lila-blaen Ton, sodass sie im Halbdunkeln schwer zu erkennen waren. Währeddessen sackte Teralios mit einem seufzerhaften:"Sterbt!!!" in sich zusammen. Die erste der beiden Gestalten kam auf Saphir zu, der jetzt in seiner rechten Hand einen Feuerball aufflackern ließ und sie der Kreatur in den Brustkorb donnern ließ. Diese taumelte zurück und ließ ihr geisterhaft durchsichtiges Schwert fallen. Saphir fing es auf, während die beiden Schattenkreaturen übereinander stolperten, dann nutzte er den Moment und warf sich seinen erstaunlich leichten Meister über die Schulter, drehte um und stürmte mit dem Schwert in der Hand den Weg zurück, den sie gekommen waren. Währenddessen grübelte Saphir fieberhaft darüber nach, was soeben geschehen war. Offensichtlich hatte irgendetwas mächtiges von Teralios Besitz ergriffen und ihn anschließend ausgeschaltet. Saphir hoffte jedoch, dass sein Meister schnell wieder zu sich kommen würde, damit sie eine Chance hätten, zu entkommen. Dann hörte er plötzlich die Stimme rufen:"Ihr habt keine Chance, zu entkommen!" und im nächsten Moment blieb Saphir aus einem unerklärlichen Grund stehen. Es kam ihm ganz natürlich vor, sein eigener Entschulss. Aus dem selben Entschluss steckte er die Waffe weg und legte sich die Hände um den Hals. Er drückte fester zu, während ihm die Luft langsam knapp wurde. Am Rande seines Blickfeldes sah er noch die beiden Geisterkrieger auf sich zukommen und sein Unterbewusstsein meldete meldete sich plötzlich und verkündete ihm, dass er kontrolliert würde. Dann wurde alles schwarz, als Saphir ohnmächtig zusammenbrach.


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